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Die 35. Jubiläumssaison der MOTUL FIM Superbike World Championship neigt sich dem Ende zu und ein weiteres außergewöhnliches Jahr geht in die Chronik ein. Der Titel ist noch nicht vergeben, aber es bedürfte schon einer großen Überraschung, wenn Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) nicht den Titel holen würde. Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) hat ihm die Stirn geboten, aber vielleicht ist das wichtigste Wochenende für ihn, dass er seine vier Jahre bei Yamaha mit Würde abschließen kann. In der grünen Ecke und mit dem dritten Platz in der Meisterschaft in der Tasche endet an diesem Wochenende auch Jonathan Reas (Kawasaki Racing Team WorldSBK) neunjährige Amtszeit bei KRT. Es wird emotional, also holt die Taschentücher hervor und macht euch bereit für unsere Rückkehr auf den Circuito de Jerez - Angel Nieto. 

NOCH EIN MATCHBALL: Bautistas Titel zu verspielen

Nach seinem sensationellen Dreifacherfolg in Portimao - der mit einem fulminanten Sieg in Rennen 2 gegen Razgatlioglu abgerundet wurde - ist die Rechnung für Alvaro Bautista einfach, um zum zweiten Mal in dieser Saison Champion zu werden: Er muss in Rennen 1 mindestens 14. werden und hoffen, dass Toprak Razgatlioglu nicht gewinnt. Wenn Bautista an diesem Wochenende zwei oder mehr Punkte holt, hat er die Meisterschaft in der Tasche. Auf der anderen Seite der Gleichung muss Razgatlioglu alle drei Rennen gewinnen. Er hat die letzten beiden Rennen in Jerez 2021 gewonnen, aber in der ganzen Saison noch kein Triple geschafft. Selbst dann liegt es nicht mehr in seiner Hand, denn der amtierende Champion Bautista wird mit Sicherheit die geforderte Punktzahl erreichen - es sei denn, er hat Glück oder Pech. Es war eine sensationelle Saison für beide, und dies ist ihr letzter Tanz, denn Razgatlioglu wird zu BMW wechseln.

NOCH EINMAL: Reas letzte Runde in Grün

Mit 50 Punkten Vorsprung auf Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) und der Tatsache, dass er zum zweiten Mal in Folge nicht in der Lage war, die Top-Zwei zu erreichen, geht das Kapitel von Jonathan Rea in Kawasaki-Grün an diesem Wochenende zu Ende. Mit sechs gewonnenen Titeln, von denen der erste auf eben dieser Strecke errungen wurde, war es eine bemerkenswerte Ära der WorldSBK. Eine neue Herausforderung bei Yamaha wartet auf ihn, aber jetzt will er diese außergewöhnliche Zeit auf die bestmögliche Weise abschließen. In seiner Nachbesprechung am Sonntag in Portimao äußerte er sich nicht sonderlich positiv über die Aussichten auf einen Sieg in Jerez, aber kann die Magie für ein letztes Mal mit Kawasaki zurückkehren? Locatellis vierter Platz in der Meisterschaft ist so gut wie sicher, aber vielleicht gibt es ja noch eine Überraschung. 

PIKANTER KAMPF UM DEN FÜNFTEN: Bassani wird von Rinaldi eingeholt

Axel Bassani (Motocorsa Racing) und Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati), die in den letzten Rennen sehr gegensätzlich waren, liegen im Kampf um Platz 5 eng beieinander. Beide wollen sich den fünften Platz schnappen; Bassani hält ihn schon seit der ersten Runde, während Rinaldi beweisen will, dass die nächstbeste Ducati nach Bautista immer noch die Werks-Ducati ist, auch wenn er im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein wird. Sie waren das ganze Jahr über erbitterte Rivalen, wird es zum Jahresende zu einem Showdown kommen? Mit 28 Punkten Rückstand hat Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team) seine letzte Chance, 2023 Rookie-Sieger zu werden, aber er ist in Jerez immer schnell. 

EIN GROSSER KAMPF UM P8: sechs Fahrer, fünf Punkte

Der Kampf um den achten Platz in der Meisterschaft ist ebenfalls sehr spannend und könnte noch einige Wendungen nehmen. Derzeit liegt Xavi Vierge (Team HRC) punktgleich mit Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) auf diesem Platz. Lowes hat ein bestes Kawasaki-Resultat von P5 in Jerez vorzuweisen, während Vierge trotz zahlreicher Tests noch nie in der WorldSBK dort gefahren ist. Einen Punkt dahinter liegt Remy Gardner (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) ebenfalls einen Punkt vor seinem Teamkollegen Dominique Aegerter, beide haben viel Erfahrung in Jerez aus den Tagen im MotoGP™-Paddock. Zwei Punkte weiter hinten liegt Iker Lecuona (Team HRC), der in diesem Jahr bereits ein MotoGP™-Bike in Jerez gefahren ist. Mit einem Punkt Rückstand könnte der in Form gekommene Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) den achten Platz in der Gesamtwertung belegen und die BMW anführen - eine bemerkenswerte Leistung des Amerikaners. 

WEITER HINTEN: Redding ist einer der wichtigsten Fahrer, die es zu beobachten gilt

17 Punkte hinter Gerloff liegt der erste der Werks-BMW-Fahrer, Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team), der seine letzte Runde mit dem Team von Shaun Muir bestreitet, bevor er zu Bonovo Action wechselt. Er war 2020 Doppelsieger für Ducati in Jerez, während sein Teamkollege Michael van der Mark in Portimao in die Top Ten zurückkehrte und hofft, die Saison stark zu beenden. Philipp Oettl (Team GoEleven) ist auf der Suche nach einem neuen Team, da Andrea Iannone bereits für 2024 verpflichtet wurde. Ähnlich verhält es sich mit Loris Baz (Bonovo Action BMW), der für das nächste Jahr auf dem Markt ist. 

PUNKTE VERBESSERN: Ungewisse Zukünfte wollen 2023 ein letztes Mal glänzen

Bradley Ray (Yamaha Motoxracing WorldSBK Team) wird in Jerez nicht antreten und liegt nur vier Punkte vor seinem Rookie-Kollegen Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha), der fünf vor Hafizh Syahrin (PETRONAS MIE Racing Honda Team) liegt. Sein Teamkollege Eric Granado hofft, 2023 in die Punkte zu fahren, und dies ist seine letzte Gelegenheit dazu, ebenso wie Oliver König (Orelac Racing MOVISIO). Tito Rabat (Kawasaki Puccetti Racing) genießt Jerez, denn auch er hofft, noch in diesem Jahr in die Punkteränge fahren zu können. IDM-Superbike-Champion Florian Alt wird sein WorldSBK-Debüt mit dem Holzhauer Racing Promotion Honda Team geben. Keiner der oben genannten Fahrer hat für 2024 etwas bestätigt.

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